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KOHDEN

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Geschichtliches

1187 wurde Kohden zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte zur Grafschaft Nidda, und so ist seine Geschichte eng mit der Niddas verknüpft. Graf Berthold II. von Nidda, selbst Lehnsmann der Abtei Fulda, schenkte im Jahre 1187 dem Johanniterorden die Pfarrei Nidda mit zahlreichen Liegenschaften und Einkünften aus der näheren und weiteren Umgebung, darunter auch solche in Kohden, wie es heißt, zum Freikauf seiner Sünden und zum Seelenheil seiner Eltern. Aus dieser sogenannten Johanniterurkunde geht hervor, dass die Bewohner Kohdens jährlich den„kleinen Zehnten“ (Baum- und Gartenfrüchte) sowie 1 Malter Hafer an die Johanniter abgeben mussten.

Die Alteburg, von der heute nur noch geringe Reste sichtbar sind, soll jedoch schon um die Mitte des 12. Jahrhunderts dem durch Kaiser Friedrich Barbarossa wegen Landfriedensbruchs mit der Reichsacht belegten Grafen Berthold I. von Nidda als Raubritternest gedient haben.

Im Jahre 1205 fiel die Grafschaft Nidda, und mit ihr Kohden, durch Heirat und Erbschaft an die Grafen von Ziegenhain. Als Graf Johann II. von Ziegenhain und Nidda 1450 kinderlos starb, kamen die beiden Grafschaften an die Landgrafschaft Hessen.

Aus einem Salbuch des Amtes Nidda, das unter Landgraf Philipp dem Großmütigen (1504–1567) angelegt wurde, lässt sich zum ersten Mal ein genaues Bild von den damaligen Rechtszuständen in Kohden ableiten. Danach war Kohden ein Dorf, das zum Gericht Nidda gehörte und daher dem Landgrafen von Hessen bzw. dessen Amtmännern in Nidda unterstand. Im Einzelnen wurde aufgeführt, welche Aufgaben und Frondienste die Kohdener Grundhörigen zu leisten hatten, wobei deutlich unterschieden wurde zwischen solchen, die einen Pflug besaßen –insgesamt 8 – und solchen, die ohne Pflug waren: 19. Der größte Teil des kultivierten Bodens scheint damals dem Landgrafen gehört zu haben, aber auch die Johanniterkomturei war zumindest bis zur Einführung der Reformation in der Gemarkung Kohden reich begütert.

Quellen: Wikipedia, Niddaer Heimatmuseum

 

Aus der Festschrift 10 Jahre Großgemeinde Nidda, mit freundlicher Genehmigung der Stadt Nidda

Die Gemeinde Kohden , die so .. hautnah" an die Stadt Nidda herangerückt ist, daß nur noch .. Kenner" wissen, wo früher die Grenze verlief, zählt heute 919 Einwohner. Kohden trat als eine der ersten Gemeinden dem Zusammenschluß zur Großgemeinde bei und gehört demzufolge seit 1.12.1970 zur "Großstadt Nidda".

Schon 1187 wird Kohden als .. Coden" oder .. Coten" urkundlich in der Johanniterurkunde des Grafen Berthold von Nidda erwähnt . .. Coden" bedeutet wie .,in den" oder .. bei den Hütten". ln dieser Urkunde wird erwähnt, daß ,.Coten" den kleineren Zehnten (Baum- und Gartenfrüchte) und 1 Malter Hafer abgeben mußte. Es bedeutete aber vielleicht auch -darüber sind sich die Gelehrten noch nicht ganz einig daß die Auslegung "bei den Hütten" mit Salzhausen zu tun haben kann, wo damals schon Salz .. verhüttet", d. h. gewonnen wurde - obwohl Salzhausen in dieser Urkunde als .. Salzhausen" genannt wird und ein Malter Hafer und den kleinen und großen Zehnten abgeben mußte. Auf diese· Verbindung zwischen Kohden und Salzhausen sei deshalb hier hingewiesen , weil Salzhausen bis zum 4. September 1899 Bestandteil von Kohden war und sich durch einen Vertrag, der an diesem Tag gültig wurde, von Kohden löste. Diesem Vertrag zufolgt bildete Salzhaus 11
in Zukunft eine eigene Gemeinde. Als Entschädigung erhielt die Gemeinde Kohden 20000,- Mark, sowie Ersatz sämtlicher Kosten, die ihr durch den Bahnbau Frieberg- Nidda (1897) in Höhe von 8 000,- Mark entstanden waren , zu mal , da Kohden
sich nur im Interesse der Hebung des Ansehens von Salzhausen zum Beitrag dieser Summe für das Bahngelände bereit erklärt hatte.

Der ,.gemeinsame Lebensweg" durch Jahrhunderte ist heute noch an manchen Dingen erkennbar. So haben heute noch einige Kohdener Bürger Äcker und Wiesen in Salzhausen liegen und mancher ,.guter Acker" oder manche ,.gute Wiese" wechselte im Laufe der letzten zwanzig Jahre den Besitzer und dient heute als Baugrundstück für Sanatorien, Kurheime oder Wohnhäuser. Durch Kohden führte auch die vom Geheimen Salinenrat Langsdorff am Ende des 19. Jahrhunderts (1776 - 1786) gebaute "Wasserkunst", durch die mit der Kraft des Niddawassers in Salzhausen Salzwasser aus der Erde gepumpt wurde, um Salz zu gewinnen. Das Kohdener "Radhaus" erinnert noch an dieses technische Wunderwerk. Hier befand sich nämlich das große Wasserrad, mit dem das Gestänge für die Pumpen , über den Salzhäuser Berg hinweg - an der Alteburg entlang - in Bewegung gesetzt wurde.

Eine andere Tatsache, die vordergründig nicht so erkennbar ist, war, daß die Kohdener, sowie Salzhäuser Schüler schon seit dem vorigen Jahrhundert nach Nidda zur Schule gehen. Für die Gemeinde Kohden, die ja für die schulischen Belange Salzhausens mitverantwortlich war, war dies die vorteilhafteste Lösung. Sie zahlten schon zum Bau der alten Volksschule 1841 (aus blauen Basaltsteinen erbaut) 6 000 Gulden und leisteten einen weiteren Beitrag für das damalige 2. Schulgebäude mit Schuldienerwohnung im Schulhof (heute steht dort das Postamt ). Der Kohdener Einwohner W. Fleck, der 1921 in einem Buch die Flurnamen von Kohden und Salzhausen sammelte und erklärte, schrieb u. a.: "Die guten Lehrkräfte Niddas sind nicht ohne Vorteil für die Kohdener gewesen". Die Entwicklung setzte sich später über den Schulverband Nidda- Kohden- Bad Salzhausen bis zu dessen Auflösung fort.

Die Alteburg war nicht nur der .,Ausgangspunkt" für die Gründung der Stadt Nidda, sondern gehörte neben dem Bindes auch zu den bevorzugten Weinlagen der Gemeinde Kohden. Die Flurnamen "Im Wingert", "das Wingertfeld" und "die Wingerten" weisen daraufhin. Schon 1329 wird in einer Urkunde vom Kohdener Wein (fränkischer und gerneiner Wein) berichtet. Der Kohdener Gemeinderat hatte daher auch als eines der Symbole für das Kohdener Wappen zwei Weinblätter gewählt. Hinzu kamen als weitere Symbole das Johanniterkreuz (Hinweis auf die erste urkundliche Erwähnung), der achtstrahlige Stern und die Farben Schwarz/Gelb, als Hinweis auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft Ziegenhain - Nidda.

 

 

Die Farben des Wappens sind:
Grund des großen Wappenschildes: Gelb; (Tinktur)
des Johanniterkreuzes: Rot;
Grund des kleinen Herzschildes im Johanniterkreuz: Schwarz;
achtstrahliger Stern im Herzschild: Rot;
Weinblätter: Blau.

Die Gemeinde Kohden entwickelt sich heute immer mehr zur Wohngemeinde.

Die Verkehrsverbindungen sind gut, so daß kleinere Industriebetriebe ansäßig geworden sind, die eine Anzahl von Arbeitsplätzen zur Verfügung stellen. Auf der Alteburg entstand ein kleines Ferienport der Evangelischen Kirche, wo besonders kinderreiche Familien ihre Ferien verbringen können . Die Hänge rund um die Alteburg und den Bindes sind fast vollständig bebaut und neuerdings sieht man im unteren Dorfbereich
neue Häuser entstehen. Der frühere ZOV - die heutige OVAG - pumpt täglich in der Gemarkung dieses Ortes aus einhundert Meter Tiefe ca. 30000 cbm Trinkwasser nach Frankfurt.

Seit dem Zusammenschluß mit Nidda wurden ganz beachtliche Geldbeträge im Bereich der Gemeinde Kohden investiert. So wurden zwischen 1970 und 1980 an der Grenze zu Nidda ein städtischer Kindergarten errichtet und in Betrieb genommen. Das Sportheim wurde ausgebaut und fertiggestellt . Für den "Petersgarten" wurde der Entwurf für einen Bebauungsplan erstellt. Das Feldwegenetz wurde durch die Bereitstellung von Mitteln weiter ausgebaut. Für den Straßenbau und den Ausbau der Bürgersteige "Im Wingert", in der "Bachgasse" und "Im Paradies" mußte in den letzten Jahren ebenfalls viel investiert werden. Das gleiche gilt für die Erweiterung des Rohrnetzes in bestimmten Baugebieten. Eine besondere Anschaffung im Bereich der Gemeinde Kohden war der Kauf eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für die Kohdener Feuerwehr.